07. August 2023

Die Sonne zahlt den Carport: Chancen mit Solar

Ein Carport-Dach kann viel mehr, als das Fahrzeug schützen: Es kann mit einer Solaranlage zusätzlich Strom gewinnen. Die Erträge aus der PV-Anlage machen es möglich, dass sich der Carport mindestens zum Teil refinanziert. Lesen Sie hier, wie Sie das Projekt optimal angehen.

So viel Solarleistung passt aufs Carport-Dach

  • Einzel-Carport: 3 bis 4 kWp. Damit lässt sich bereits ein guter Teil des eigenen Stromverbrauchs decken. Als Einsteiger-Variante eignet sich ab 2024 auch ein „Balkonkraftwerk“ aus 4 Modulen mit 2 kWp, von denen allerdings maximal nur 800 Watt Leistung genutzt werden dürfen. Die Nachteile dieser Lösung sind jedoch riesig: Die Hälfte des Dachs bleibt ungenutzt, die Leistung ist stark gedrosselt, und überschüssiger Strom muss verschenkt werden. Lohnenswerter ist also eine klassische PV-Anlage.
  • Doppel-Carport: 6 bis 7 kWp. Mit dieser Leistung kann bereits ein E-Auto geladen oder eine Wärmepumpe unterstützt werden. Tipp: Installieren Sie für das E-Auto eine Ladestation, die PV-Überschussladen beherrscht.
  • Empfehlung: Doppel-Carport mit integriertem Gerätehaus: 10 kWp sind bei einer Dachfläche von 50 Quadratmetern möglich. Der Nutzen des Carports und der PV-Anlage steigen deutlich. Der höhere Stromertrag kann Amortisationszeiten verkürzen.
  • Maximal-Variante: Solar-Carport mit Stromspeicher und Ladestation. Für diese Kombination gibt es bis zu 10.200 Euro Förderung, allerdings ist diese an zahlreiche Bedingungen geknüpft. Lesen Sie hierzu unseren Artikel über Solarstrom für Elektroautos.
  • Carport-Reihenanlage: Rechnen Sie mit ca. 3 kWp je PKW-Stellplatz. Bürokratiearm sind immer 30 kWp möglich, beziehungsweise 15 kWp je Wohn- bzw. Gewerbeeinheit mit einem Gesamtdeckel bei 100 kWp. Die Erträge sind steuerfrei und erfordern keine Gewerbeanmeldung. Das macht diese Anlagen nicht für Gewerbetreibende attraktiv, sondern auch für private Vermieter oder Freiberufler, beispielsweise für Besucherparkplätze von Praxen und Kanzleien.

Diese Förderungen gibt es

  • Mehrwertsteuerbefreiung für Montage und Material
  • Einspeisevergütung, gestaffelt nach Anlagengröße und Einspeisemodell – auch für Anlagen auf Carports
  • Steuerfreie Gewinne bei Anlagen unter 30 kWp bzw. 15 kWp je Wohn-/Gewerbeeinheit (max. 100 kWp). Die Steuerbefreiung gilt sowohl für die Einkommenssteuer als auch die Gewerbesteuer.
  • Nur in NRW: € 500 Zuschuss je kWp für Solar-Carports ab 10 Stellplätzen, maximal € 50.000 (progres.nrw). Gilt nur für u.a. Kundenparkplätze, nicht für Carports für Wohnungen.
  • Einen guten Überblick über PV-Förderungen hat finanztip.de zusammengestellt.

 

Empfehlungen für die Solarcarport-Planungen

  • Bei Carport Welcomp erhalten Sie Stahl-Carports nach Maß: Sie können deshalb eine besonders große Dachfläche konfigurieren, um mehr Solarmodule unterzubringen.
  • Trapezblech als Dach: Trapezblech ist robust und langlebig. Die PV-Module werden auf dem Dach montiert. Das hat den Vorteil, dass bei Defekten die Solarpanels einfach getauscht werden können. In unserer Nähe, am Schliersee, zerstörte im August 2023 schwerer Hagel auch PV-Module. Mit einem Trapezblech-Unterdach bleibt in einem solchen Fall zumindest das Auto geschützt.
  • Dachneigung: Wenn das Carportdach geneigt ist, können die PV-Module anschließend ohne Aufständerung montiert werden. Das spart Geld und sieht gut aus. Auch der Verzicht auf eine Dachneigung ist eine spannende Option, wenn man die Anlage in Ost-West-Richtung ausrichten will. Tipp: Freitragende Carports haben automatisch eine integrierte Dachneigung.
  • Hausdach und Carportdach kombinieren: Um von morgens bis abends Solarstrom zu ernten, sollte die PV-Anlage auch in Richtung Osten und Westen ausgerichtet sein. Manchmal lässt sich der Carport daraufhin optimieren. Carport-Seitenteile eignen sich unter Umständen auch als PV-Flächen. Speziell bei tiefstehender Sonne im Winter sind die Erträge dann hoch.
  • PV-Anlagen teilen: Für PV-Anlagen mit Volleinspeisung gibt es höhere Einspeisevergütungen. Wenn sowohl Hausdach als auch Carportdach nach Süden zeigen, bietet sich eine Teilung der Anlagen an. Eine Anlage wird für den Eigenverbrauch und die Teileinspeisung genutzt, während die zweite Anlage per Volleinspeisung renditeorientiert arbeitet. Eine 10-kWp-Anlage auf einem großen Carport erhält bei Volleinspeisung 13,4 ct/kWh, was locker 1.000 Euro Ertrag im Jahr bringt. Damit kann sich der Carportbau refinanzieren.
  • Speicherung: Akku oder Pufferspeicher. Wenn Sie Ihren eigenen Solarstrom tagsüber nicht nutzen können, ist eine Speicherung sinnvoll. Eine Möglichkeit ist ein Akku, der dann beispielsweise am Abend Strom für den Herd und in der Nacht Strom für die Wärmepumpe liefert. Eine Alternative sind PV-Heizstäbe für Warmwasserspeicher, um die Warmwasserbereitung und teilweise die Heizung zu unterstützen. Diese gibt es entweder mit Anschluss an die Steckdose, aber auch für den Direktanschluss von PV-Modulen. Letztere Variante hat den Vorteil, dass die PV-Anlage dann im Inselbetrieb läuft.

 

Vermieter und Eigentümergemeinschaften: Carport als Stromquelle

Um auf den Dächern von Reihencarports bzw. Garagenanlagen Photovoltaik-Anlagen zu installieren, gab es bislang wenig sinnvolle Nutzungsmodelle. Das ändert sich jetzt: Über die „Gemeinschaftliche Gebäudeversorgung“ kann nun dieser Strom einfach an die Mieter bzw. die Miteigentümer verkauft werden. Die praktischen Voraussetzungen hierfür, vor allem für Messung, Steuerung und Abrechnung, sind allerdings noch nicht ganz klar.

Tipp: Solarstrom für die zentrale Warmwasserbereitung nutzen. Gerade im Mehrfamilienhaus gibt es großen Warmwasserbedarf. Dieser kann mittels Photovoltaik gedeckt werden, in dem das Wasser per Solarstrom erwärmt wird – auch per Direktanschluss einer Insel-PV-Anlage an Heizstäbe im Pufferspeicher. Der Charme einer Lösung mit Strom ist, dass nur Kabel verlegt werden müssen, im Gegensatz zu Wasserrohren wie bei thermischen Solaranlagen. Die Investition in eine solche Solaranlage lässt sich in der Regel über die Modernisierungsumlage auf 12,5 Jahre verteilt an die Eigentümer bzw. Mieter umlegen. Zugleich fällt Abrechnungsaufwand gar nicht erst an.

 

Wenn Solar-Carport, dann Stahl-Carport

Eine ideale Carport-Lösung für eine Photovoltaik-Anlage ist ein feuerverzinkter Stahl-Carport von Welcomp. Der wichtigste Grund ist neben der Langlebigkeit die Tragfähigkeit: Stahlträger ermöglichen hohe Dachlasten. Bedenken Sie, dass ein Solarmodul gut und gerne 20 kg wiegt, hinzu kommen als weitere Lasten die Unterkonstruktion und die Verkabelung. Als weitere Last muss die Schneelast eingerechnet werden. Bei einem Stahlcarport ist die Dimensionierung der tragenden Teile relativ einfach.